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Rezension: Patagonien- Peter Gebhard- Begegnungen am Ende der Welt

Dieses Buch hat der Fotograf und Journalist Peter Gebhard auf den Weg gebracht. Er befasst sich darin mit der Südspitze Südamerikas. Auf den Leser warten eine Fülle eindrucksvoller Bilder und Berichte über Menschen, die dem Autor dort begegnet sind. Hierbei handelt es sich um Gauchos, Farmer, Abenteurer und engagierte Naturschützer.

Der Rio Colorado am 39. Breitengrad gilt allgemein als nördliche Begrenzung Patagoniens, die Magelanstraße am 53.Breitengrad als südliche. Eine weitere Grenzlinie ist der in der Nordsüdrichtung verlaufende Hauptkamm der Südanden. Dieser ist auch die Grenzlinie zwischen Chile und Argentinien. Der chilenische Teil ist von einem Gewirr aus Inseln, Fjorden und Gletschern geprägt. Hier an der Pazifikküste liegen einige der regenreichsten Gebiete der Welt. Die Vegetation besteht zumeist aus undurchdringlichem Regenwald. Im Süden der Anden bewirkt das feuchtkühle Klima Vergletscherung. Der Autor lässt den Leser wissen, dass das südpatagonische Gletschereis mit einer Fläche von 16 000 Quadratkilometern das größte zusammenhängende Gletschergebiet außerhalb der Polregionen ist, (vgl.: S. 180).

Unterschiedliche Siedlergruppen fanden sich einst in der Einsamkeit Feuerlands ein. Die ersten Pioniere kamen aus Chile, vom Pazifik her und aus Rio Puelo. Darüber, aber auch über mehr als 2000 Jahre alten Alercebaumriesen, über reißende Gebirgsflüsse, einem Paradies,- dem patagonischen Urwald- am mittleren Rio Turbio wird man umfangreich informiert. Die eindrucksvollen Bilder lassen die Schönheit dort erahnen.

Es ist unmöglich all die Geschichten an dieser Stelle in Kurzform nachzuerzählen, die Gebhard von den Menschen, die er auf der Reise kennengelernt hat, zu berichten weiß. Es sind nicht nur Geschichten wie die von Romantikern, Zivilisationsflüchtlingen wie Bea und Felix, sondern auch von recht rauhen Gesellen.

Obschon die Texte packend geschrieben sind, bin ich von den Fotos noch weit mehr begeistert, weil sie die Landschaft und Leute zeigen. Die Abgeklärtheit in den Gesichtern der Gauchos fasziniert mich. Sie leben alle in einer karg eingerichteten Wohnungen, sind Ritter der Einsamkeit, die die Freiheit lieben. Draußen im Campo sind sie respektierte Menschen und vielleicht ist es genau dies, was sie dazu bringt, Jahrzehnte in der Einsamkeit auszuharren.

Ein doppelseitiges Bild hat mich besonders fasziniert. Abgelichtet ist eine Impression des südchilenischen Dschungels. Gezeigt werden Nalca-Blätter mit Fuchsien. Mir war bislang nicht bewusst, dass es solch üppig blühende Fuchsienbäume überhaupt gibt.

Die Landschaftsaufnahmen im Buch können nicht genug gelobt werden.

Der Leser wird auch über Wetter und Klima, die günstigste Reisezeit nach Patagonien und die touristische Infrastruktur aufgeklärt.

Patagonien soll ein Trekkingparadies sein. Hier werden entsprechende Touren genannt. Über Unterkunft und kulinarische Gepflogenheiten wird man auch aufgeklärt.

Ein billiges Reiseland ist Patagonien nicht. Die Preise sollen auf südeuropäischen Niveau liegen.


Ein sehr schönes Buch mit eindrucksvollen Fotos.

Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.

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